1.
Die Prostata
Prostata heißt die
Vorsteherdrüse - ein kastaniengroßes derbes Organ, das unter der
Harnblase liegt und den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umschließt.
Das gesamte Organ besteht nicht nur aus einer sich bäumchenartig verzweigenden
Drüse, sondern wird auch von Bindegewebe und Muskulatur durchsetzt, die
die Entleerung der Drüsenflüssigkeit ermöglicht. Dieses milchige
Sekret, welches bei der Ejakulation den Samen beigemischt wird, hat die Aufgabe
die Spermien beweglich zu machen. Die Samenflüssigkeit tritt über
den Samenhügel in die prostatische Harnröhre ein. Die Kreuzung der
Harn- und Samenwege in der Prostata erklärt, warum es bei Erkrankungen
dieses Organs zu Störungen im U-rin-Transport und beim Samenerguss kommt.
2.
Das Prostata - Karzinom
Das Prostata-Karzinom ist
mittlerweile eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Die Diagnose
ist anfangs ein Schock für die Betroffenen. Doch die Heilungs-Aussichten,
vor allem aus naturheilkundiger Sicht, sind aus verschiedenen Gründen in
den meisten Fällen nicht so schlecht. Je nach Alter und Krankheitsstadium
gilt es individuelle Strategien zu entwickeln. Radikale Lösungen sind nicht
immer die besten. Bei früher Erkennung und rechtzeitiger Behandlung ist
eine Heilung der Erkrankung mög-lich.
In Deutschland erkranken
nach Schätzungen 25.000 bis 30.000 Männer jedes Jahr neu an Prostata-krebs.
Am Europäischen Krebsforschungsinstitut in Mailand wurde errechnet, dass
die Häufigkeit des Prostatakarzinoms jährlich um 3 Prozent zunehmen
wird. Nach Einschätzung des Statistischen Bundes-amtes sterben jährlich
11.000 bis 12.000 Männer an diesem Tumor. Somit ist diese Krebsart in Deutschland
an zweiter Stelle der krebsbedingten, organbezogenen Todesursachen bei Männern.
40 Prozent aller 65-jährigen Männer sind Träger eines Prostata-Karzinoms.
Dieser Anteil steigt mit dem Alter und liegt bei den über 80-jährigen
bei 80 Prozent.
Schon wegen dieser Häufigkeit
und weil Prostatakrebs, wenn er frühzeitig erkannt wird, auch natur-heilkundig
vollständig heilbar ist, wurde für Männer ab dem 45. Lebensjahr
die jährliche Früherken-nungsuntersuchung geschaffen. Da bei 66 Prozent
der Tumorpatienten die äußere Zone der Prostata und die dem Darm
zugeneigte Seite betroffen ist, ist das Abtasten des Arztes mit den Fingern
eine gängige Früherkennung.
Meist ist der Tumor aber
sehr klein. Da er im höheren Alter nur noch sehr langsam wächst -
er verdop-pelt sich in drei bis vier Jahren - erreicht er in einer Vielzahl
der Fälle keine schwerwiegende Bedeu-tung.
Experten empfehlen deshalb
nur in der Altersgruppe der 45- bis 70-jährigen Vorsorgeuntersuchungen
durchführen zu lassen. Allerdings spielt eine wesentliche Rolle, ob Prostatakrebs
schon in der Ver-wandtschaft aufgetreten ist. Dies erhöht das Risiko selbst
daran zu erkranken. Deshalb sollte in betrof-fenen Familien die Vorsorgeuntersuchung
auch in jüngerem Lebensalter (ab 45 Jahre) durchgeführt werden.
Über die Ursachen des
Prostatakrebses herrscht noch weitgehend Ungewissheit. Man weiß jedoch
in-zwischen, dass ohne das männliche Geschlechtshormon Testosteron kein
Prostatakrebs entsehen kann. So können beispielweise Männer, die in
jungen Jahren, d.h. vor oder unmittelbar nach der Puber-tät, einen Hodenverlust
erlitten haben, nicht an Prostatakrebs erkranken. Andererseits ließ sich
aber auch nachweisen, dass das Wachstum eines bereits entstandenen Prostatakrebses
durch Testosteron gefördert wird.
In Asien ist Prostatakrebs
selten. Dies führt man darauf zurück, dass möglicherweise der
hohe Anteil von Sojaprodukten in der Nahrung einen natürlichen Schutz bietet.
Sojaprodukte enthalten Phytoöstro-gene; also Substanzen, die wie weibliche
Hormone wirken. Das Wachstum des Prostata-Karzinoms wird dadurch gebremst.
Molekularbiologische Forschungen
wiesen nach, dass die Art der Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Eine
Fettreiche, faserarme Kost mit einem hohen Anteil an rotem Fleisch fördert,
eine fettarme, faser-reiche (vegetarische) Kost hemmt die Krebsentstehung in
der Vorsteherdrüse. Durch mehrere neue Studien, in denen zahlreiche Männer
über einige Jahre hinweg beobachtet wurden, hat sich bestätigt, dass
ein hoher Konsum an tierischen Fetten das Auftreten von Prostatakrebs fördert.
Weniger Fett aus Fleisch und Wurst zu verzehren, gilt als wichtigste vorbeugende
Maßnahme gegen diese Krebsart.
Bemerkenswert ist der Schutzeffekt bioaktiver, sekundärer Pflanzenstoffe;
besonders wirksam sind die körpereigenen Abbauprodukte der tropischen Sojafrucht,
die Isoflavonoide, des Leinsamens und des Shiitake-Pilzes, das Eritadenin. Deshalb
erkranken Japaner, die Shiitake-Pilze und Soja regelmäßig ver-zehren,
sowie Vegetarier sehr selten an Prostatakrebs.
Versuche über die sog.
diätetische Prävention den Prostatakrebs zu verhüten, werden
unter der Leitung des National Cancer Institute (USA) unternommen. Diese Versuche
zeigen, dass das Verhältnis von HDL (gutes Cholesterin) zu LDL (schlechtes
Cholesterin) einen entscheidenden Einfluss hat. Es genügt nicht nur das
Gesamtcholesterin im Auge zu behalten. Viel wichtiger ist, dass HDL über
60mg/dl angehoben wird. Gerade hier beweist der Shiitake-Pilz seine Stärke.
Seine Inhaltstoffe sind in der Lage HDL soweit anzuheben, dass die Selbstreinigungskräfte
einsetzen und die Ablagerungen in den Adern wieder ab-gebaut werden.
Auch Übergewicht und
falsch behandelter Bluthochdruck (Symptombehandlung) sind mögliche Risiko-faktoren
für Prostatakrebs.
In seinem Anfangsstadium
verursacht das Prostatakarzinom keine Beschwerden. Erst dann, wenn die Geschwulst
in dem Organ eine kritische Größe überschritten oder Tochter-Geschwulste
(Metastasen) in Lymphknoten oder Knochen gestreut hat. Obwohl die Prostata die
Harnröhre umschließt kann das Wasserlassen selbst bei fortgeschrittenem
Karzinom unbeeinträchtigt sein. Der Grund dafür ist der Umstand, dass
die Geschwulst meist in der äußeren Zone - also dem Mastdarm zugewandt
- entsteht.
Gerade weil beim Prostatakarzinom
oft typische Symptome fehlen, ist eine Untersuchung die der Früh-erkennung
dient, wichtig. Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall immer geboten, wenn Beschwerden
bei der Blasenentleerung auftreten. Bei neun von zehn Männern mit abgeschwächtem
Harnstrahl, gehäufter Blasentenleerung, zwanghaftem Harndrang tagsüber
sowie in der Nacht, kann eine gutartige Prostata-erkrankung, entstanden sein.
Bei ungefähr jedem zehnten Mann mit derartigen Symptomen liegt aller-dings
ein Prostatakrebs vor.
Im fortgeschrittenen Stadium
stellen sich folgende Symptome ein:
• Prostataschmerzen: Tumorartige Wucherungen des Prostatagewebes
• Schmerzen in der Blase: mangelnde Blasenentleerung durch die Prostatavergrößerung
• gehäufte Darmentleerung: Tumor drückt auf den Mastdarm
• Blut im Urin: Entzündungen und / oder Metastasen in der Blase
• Ischiasschmerzen: Metastasen im unteren Lendenwirbelbereich
Zwei Eigentümlichkeiten
des Prostatakrebses bereiten dem behandelnden Urologen Schwierigkeiten. Zum
einen sind es jene Karzinome die in der Übergangszone entstehen, also in
dem Bereich des Or-gans, der sich mit zunehmenden Alter zur gutartigen Prostatavergrößerung
(benigne Prostatahyperpla-sie - BPH) umwandelt. Karzinome dieser Übergangszone
werden zufällig bei der Operation der gutarti-gen Vergrößerung
entdeckt. Der Pathologe spricht deshalb auch vom Zufallskarzinom. Die Entartungen
sind vom Arzt nicht zu tasten. Es bedarf aufwendige rektale Untersuchungen um
ein Zufallskarzinom nachzuweisen.
Zum anderen gibt es das
sogenannte stumme (latente) Prostatakarzinom, das dem Mann zu Lebzeiten keinerlei
Beschwerden verursacht. Durch systematische Untersuchungen der Vorsteherdrüse
verstorbe-ner Männer stellte man fest, dass etwa 30 Prozent der über
50-jährigen Männer ein solch stummes Prostatakarzinom in sich tragen.
Mit steigendem Alter nimmt dessen Häufigkeit zu.
Nur bei etwa 7 Prozent aller
Männer mit einem solchen stummen Karzinom wird der Übergang in einen
bedrohlichen Tumor beobachtet.
Es ist von Bedeutung, dass
ein erfahrener Arzt ein stummes, nicht therapiebedürftiges, vom bedrohli-chen
Karzinom, das behandelt werden muss, unterscheiden kann. Eine leichtfertige
Diagnose „Prosta-takrebs" hat schon den stärksten Mann umgehauen.
Der psychische Schock kann außerdem aus einem latenten ein akutes Karzinom
werden lassen.
3.
Das Prostata - Adenom
Der Prostatakrebs ist zu
unterscheiden von der gutartigen Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahy-perplasie,
BPH), dem sogenannten Adenom. Das Adenom, im Volksmund auch als "Alte-Männer-Krankheit"
bezeichnet, stellt aber keine Vorstufe des Prostatakrebses dar. Das Adenom befällt
vor allem die sogenannten Außendrüsen, weniger die Prostata selbst.
Bei entsprechendem Wachstum kommt es zu einer Abfluss-Behinderung im Blasen-
bzw. Harnröhrenbereich.
Man unterscheidet drei Stadien:
Stadium 1 ist gekennzeichnet
als Reizstadium mit Schmerzen beim Wasserlassen und einem abge-schwächten
Strahl. Hier können pflanzliche Produkte wie Kürbiskerne und Roggenpollen
oder Pilze wie Auricularia und Polyporus helfen. Diese Produkte koordinieren
und kräftigen die Funktion der Blase und sorgen somit für eine Symptomlinderung.
Die Pilze helfen dazu noch die Außendrüsenvergröße-rung
wieder einzudämmen.
Im Stadium 2 kommt es bereits
zu "Restharn", der nicht mehr abgelassen werden kann. Beträgt
dieser über 100 ml, ist eine Therapie angezeigt. Naturheilkundig sollten
hier auch die Pilze Auricularia und Polyporus eingesetzt werden. Damit wird
die Außendrüse bzw. die Prostata-Vergrößerung wieder posi-tiv
beeinflusst. Die Harnentleerung kann wieder verbessert und die Entzündungsherde
reduziert wer-den.
Im Stadium 3 schließlich
besteht ein massiver Harnstau mit Neigung zu Staunieren. Jetzt hilft nur noch
eine Operation. Allerdings beugt die Entfernung eines gutartigen Prostata-Adenoms
der Karzinoment-stehung nicht vor, da das Organ Prostata erhalten bleibt.
Die Wahrscheinlichkeit,
dass es zu Karzinomentwicklung kommt, ist in diesem Stadium erheblich er-höht.
Vorbeugend sollten hier die Pilze Auricularia, Polyporus und der Pilz Agaricus
blazeii Murrill ein-genommen werden.
4.
Der PSA-Wert
Früherkennung, vor
allem bei erblich belasteten Männern, wird angestrebt. Neben der Tastuntersu-chung
sollten sogenannte Tumormarker bestimmt werden. Dieser einfach zu ermittelnde
Blutwert gibt genau darüber Aufschluss, wie hoch ein spezifischer Eiweißanteil,
der PSA-Wert, ist. PSA ist eine Ab-kürzung für „prostata-spezifisches
Antigen"; also ein Eiweiß, welches ausschließlich in der Prostata
ge-bildet wird. Normal sind bei einem Mann im Alter um 60 (je nach Labormethode)
Werte bis 4,0 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter). Ein erhöhter PSA-Wert ist
zwar ein Hinweis für Krebs, daher wird er ja als „Tumormarker"
bezeichnet, aber noch kein abschließender Beweis.
Jede Erkrankung der Prostata,
gutartig, bösartig oder nur Entzündung, können zu PSA-Erhöhungen
führen. Je größer die Vorsteherdrüse, desto höher
ist in der Regel der PSA-Wert. Da bei älteren Män-nern meist eine
vergrößerte Prostata vorhanden ist, kann diese auch ohne Krebs mehr
PSA produzie-ren. Ein PSA-Wert von über 10 sollte auf alle Fälle abgeklärt
werden. Es gibt ein Risiko von ca. 25 Pro-zent, dass dann ein Prostatakrebs
dahintersteckt. Die PSA-gestützte Entdeckung von Prostatakarzino-men, die
noch nicht zu tasten sind, führt dazu, dass heute dieser Tumor in den
überwiegenden Fällen im heilbaren Frühstadium erkannt werden
kann.
5.
Ultraschalluntersuchung
PSA-Werte über 10 ng/ml
sind auf jeden Fall verdächtig. Bei Werten zwischen 4 und 10 ng/ml besteht
eine Grauzone, die zu einer Ultraschalluntersuchung führen sollte. Dies
geschieht am besten mittels einer stabartigen Sonde durch den After (TRUS =
transrektaler Ultraschall). Wenn sich der Verdacht er-härtet, empfehlen
Urologen die Prostatastanzbiopsie; die Entnahme einer Gewebeprobe. Zeigt sich
bei der TRUS -Untersuchung ein schwarzes Loch, kann es ein Hinweis auf eine
Krebserkrankung sein, es kann aber auch eine harmlosere Ursache haben. Auf jeden
Fall ist die Abklärung des Befundes dann notwendig.
6.
Stanzbiopsie
Wenn sich der Verdacht erhärtet,
empfehlen Urologen die Prostatastanzbiopsie; die Entnahme einer Gewebeprobe.
Davor schrecken viele Betroffenen zurück. Obwohl als Routineeingriff dargestellt,
be-schreiben viele Patienten den Eingriff als sehr unangenehm. In dieser Situation
benötigt der Patient gu-te Beratung; Biopsie ja oder nein? Es empfiehlt
sich immer eine urologische Zweitmeinung einzuholen und diese Untersuchung nicht
überstürzt durchführen zu lassen. Ob die endgültige Diagnosestellung
ein paar Tage früher oder später erfolgt, ist beim Prostata-Karzinom
meist durch das langsame Wachs-tum des Tumors unerheblich.
Auf jedem Fall ist zu beachten: Sinn macht die Stanzbiopsie nur, wenn wirklich
eine therapeutische Konsequenz geplant ist; Im Falle eines positiven Befundes
die Totalentfernung der Prostata. Bei Patien-ten über dem 70. Lebensjahr
ist diese Untersuchung von vornherein höchst fragwürdig.
Aus ganzheitlicher Sicht
sollten auf jeden Fall vor einer Stanzbiopsie das Blut- und Lymphsystem auf-gebaut
werden um zu vermeiden, dass sich bei der Gewebeentnahme eventuell Krebszellen
über die sehr nahliegenden Lymphdrüsen im ganzen Körper verteilen
können. Der Pilz Polyporus kann hier zur Vorbereitung auf die Stanzbiopsie
mit sehr gutem Erfolg eingesetzt werden. Auf jeden Fall empfiehlt es sich auch
noch den Pilz Agaricus blazeii murrill zu nehmen, um den möglichen Krebszellen
die Verbreitung über das Blut zu erschweren. Diese Vorbereitungszeit sollte
2 bis 3 Monate dauern.
7.
Therapien
Wurde die Diagnose Prostatakrebs
gestellt, so sollten man mit dem behandelnden Arzt ausführlich ü-ber
den Befund und die Prognose der Erkrankung sprechen. Lassen Sie sich die vorgesehenen
Behand-lungsschritte und eventuell andere ganzheitliche therapeutische Möglichkeiten
genau erläutern. Lassen Sie sich nicht unter einem Zeitdruck setzen. Informieren
Sie sich in jeden Fall über geeignete Behand-lungsstrategien sowie deren
Nebenwirkungen. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der für den Patien-ten
am besten geeigneten Behandlungsmethode ist die Feststellung, wie weit sich
der Krebs ausgebrei-tet hat. Fachleute verwenden dafür den Begriff Stadieneinteilung
oder Staging.
Man verwendet auch den Begriff
TNM-Klassifikation.
- T - steht für die
Größe des Tumors
- N - für die Zahl
und Lokalisation der befallenen Lymphknoten,
- M - steht für Auftreten
und Lokalisation von Fernmetastasen in anderen Organen.
Bei vielen Krebsarten bedeutet
die möglichst vollständige Entfernung des Tumorgewebes grundsätzlich
die größte Sicherheit. Beim Prostatakrebs ist dies gleichbedeutend
mit der Entfernung der Prostata.
Eine Radikalentfernung der
Prostata wird bis zum 70. Lebensjahr angestrebt, sofern das Karzinom auf die
Prostata selbst begrenzt ist; d.h. wenn der Krebs die Prostata-Kapsel noch nicht
verlassen hat. Die Schnittränder der Prostata müssen krebsfrei sein.
Tumorfreie Schnittränder sind dann zu erwarten, wenn der PSA-Wert kleiner
10 ng/ml und ein günstiger Reifegrad bei der feingeweblichen Untersu-chung
der Gewebsproben (Biopsie) gefunden wurden.
Entscheidet sich der Arzt
und der Patient für die totale Entfernung, dann wird die gesamte Prostata
mit Samenbläschen sowie Samenleiter, ein Teil des Blasenhalses sowie die
benachbarten Lymphknoten ent-fernt. Vorrangiges Ziel dieses Eingriffs ist es,
eine endgültige Heilung zu erreichen. Die Chancen dafür sind gut,
wenn der Tumor bei der Untersuchung der entfernten Prostata weder die Kapsel
durchsetzt noch das anhängende Gewebe erreicht hat und wenn die Lymphknoten
nicht befallen waren. Seit Krebs als systemische Krankheit diskutiert wird ist
bekannt, dass das Blut- und Lymphsystem bereits bei Krebsentstehung mitbetroffen
ist und deshalb mitbehandelt werden muss. Deshalb und wegen der ho-hen Rezidivrate
innerhalb der ersten drei Jahre kann eine mögliche Wiedererkrankung eigentlich
nur mittels einer ganzheitlichen Betreuung verhindert werden.
Die möglichen Komplikationen
einer Radikalentfernung der Prostata konnten zwar in den letzten Jahren deutlich
reduziert werden. Trotz allem drohen nach wie vor in zahlreichen Fällen
Harn-Inkontinenz und Impotenz. Erhalten bleibt zwar die Lust, erhalten bleibt
auch das Gefühl bis hin, einen Orgasmus erle-ben zu können. Was gestört
wird, ist die Versteifungsfähigkeit des Gliedes. Das liegt an zwei Nerven-strängen,
die rechts und links an der Prostata entlang laufen, so dicht, dass man diese
Nerven nicht immer schonen kann. Wenn der Tumor noch sehr klein ist, ist die
Wahrscheinlichkeit größer, dass die Nervenbahnen geschont werden
können; ansonsten ist die Gefahr, das der Tumor nicht vollständig
entfernt wird zu groß.
Das Problem der Inkontinenz
liegt daran, dass die Männer zwei Schließmuskelsysteme haben. Einer
ist ganz diffus in der Prostata und wird bei der Operation naturgemäß
mit entfernt. Glücklicherweise ha-ben Männer einen zweiten Schließmuskel,
der unterhalb der Prostata liegt und bei der Operation immer geschont wird.
Aber dieser Schließmuskel muss lernen, die Funktion des anderen zu übernehmen,
muss die Haltefunktion wirklich erst lernen.
Die Urin-Kontrolle wird
schneller wieder erreicht, wenn regelmäßig eine Beckenbodengymnastik
vorge-nommen wird. Bei manchen Patienten kommt es im Anschluss an die Operation
oft zu Infektionen der Harnwege, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Fadenreste an der Vereinigungsstelle von Blase und Harnröhre, eine zunächst
unkoordinierte Blasenentleerung oder der bis zur Wundheilung eingelegte Dauerkatheder
können dafür verantwortlich sein.
Aus der Sicht der Ganzheitsmedizin
(Naturheilkunde) bleibt das Restrisiko, dass sich Krebszellen weiter verbreiten,
aber immer erhalten. Vor allem ist die Gefahr, dass durch das Lymphsystem die
Krebszellen sich ausbreiten und Knochenmetastasen bilden können, sehr groß.
Aus diesem Grunde ist auch nach der Radikalentfernung eine Nachbehandlung angesagt.
Pilze, wie - Agaricus blazeii Murrill, Polyporus und Auricularia - zeigen in
diesem Fall eine sehr gute Wirkung.
Hat das Prostatakarzinom
die Organkapsel bereits durchbrochen und Tochter-Geschwulste (Metasta-sen) in
die Umgebung oder in den fernliegenden Organen (Knochen oder Leber) gesendet,
kann man neben den drei o.g. Pilzen auch noch den Pilz Maitake dazu nehmen.
Schulmedizinisch bleibt
dann nur noch die Therapie mit sogenannten Hormonblockern.
8.
Hormonblocker
Hierfür stehen drei
Wege zur Verfügung:
- Die operative Entfernung
beider Hoden
- Die Gabe von sogenannten
Antiandrogenen (Substanzen, die männliche Hormone blockieren)
- Präparate, die
die Bildung von Testosteron vermindern
Die Ursache liegt vor allem
darin, dass das Prostatagewebe aus sogenannten hormonsensiblen und hormontauben
Zellen besteht. Die Hormonblockade ermöglicht den hormontauben Zellen langfristig
einen Wachstumsvorteil, was in vielen Fällen zu einem erneuten Tumorwachstum
führt. Dieser Tumor ist dann „hormonresistent" geworden, Er
spricht auf eine weitere Hormonbehandlung nicht mehr an. Anfangs sprechen die
Hormonblockaden noch ganz gut an; aber nach durchschnittlich 1,5 Jahren kommt
es in vielen Fällen jedoch zu einem erneuten Tumorwachstum.
9.
Strahlentherapie
In der Behandlung des Prostatakarzinoms
ist die (Hoch-volt-)Strahlentherapie deutlich weniger leis-tungsfähig als
die Operation. Bei ca. 50Prozent der durch die Haut bestrahlten Patienten ließen
sich nach zwei Jahren noch Krebs bzw. nochlebende Krebszellen in der Prostata
nachweisen. Eine Bestrah-lung kommt meistens nur dann in Betracht, wenn der
behandelnde Arzt eine Operation und die damit verbundenen Risiken auf Grund
des schlechten Allgemeinzustandes des Patienten scheut, oder wenn der Tumor
als besonders bösartig angesehen wird, oder wenn die Geschwulst relativ
groß ist oder wenn bereits Lymphknoten befallen sind. Der große
Nachteil der Strahlentherapie ist, dass die Schleim-häute (Darm) und vor
allem die Blase bzw. die Harnröhre mit angegriffen werden können.
10.
Watchful waiting
Von vornherein die radikalsten
Maßnahmen einzuplanen, das ist nicht immer die richtige Strategie. "Abwartendes
Beobachten" (watchful waiting) wird gerade bei Älteren oft die bessere
Leitlinie sein. Die individuell an den Patienten angepasste naturheilkundliche
(ganzheitliche) Behandlung kann oft eine der besseren Alternativen sein. Zu
mindest sollten die Erkenntnisse der biologischen
erweiterten Krebstherapie in das Behandlungskonzept mit einfließen. Zunächst
einmal gilt es Störfak-toren auszuschalten, angefangen von einem gestörten
Schlafplatz bis hin zu Fehlernährung. Es scheint einen kausalen Zusammenhang
von Cholesterin und Prostatakrebs zu geben. Hier werden oft die ers-ten Fehler
in der Behandlung gemacht. Hier bieten sich Naturheilmittel zur Unterstützung
spezifischer Stoffwechselstrukturen im Körper an. Gesundes Gewebe unterstützen,
das Immunsystem stärken, die körpereigenen Heilungskräfte fördern,
das ist die Devise.
In der Ernährung sollten
vor allem tierische Fette vermieden werden (Cholesterin). Verstärkt in
die Nah-rung mit aufgenommen werden sollen Sojaprodukte (Phytoöstrogene)
und Pilze. In der Nahrungser-gänzung haben sich Enzympräperate (Wobe
Mugos) bewährt. Diese greifen aktiv in den Stoffwechsel ein und drainieren
gleichsam das lymphatische System.
Pilze sind sehr reich an
Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Insbesondere Zink und Selen wirken
immunregulierend, stärken darüber hinaus die Entgiftungsfunktion der
Lymphdrüsen. Aus der Grundlagenforschung ist bekannt, dass Pilze gerade
im Stoffwechsel zwischen Blut, Lymphe und den Organen wichtige Transportmechanismen
aktivieren, die nur dann funktionieren, wenn ausreichend Vi-tamine und Mineralstoffe
in organischverfügbarer Form vorhanden sind. Zink und Selen in den Pilzen
spielen hier eine zentrale Rolle. Amerikanische und japanische neue Untersuchungen
haben gezeigt, das vor allem der Pilz Agaricus blazeii murrill eine blutreinigende
Wirkung besitzt und somit verhin-dert, dass Bakterien oder Viren gesunde Zellen
entarten lassen können.
Da Pilze kein oder nur sehr
wenig Vitamin C besitzen bietet sich hier eine zusätzliche Ergänzung
mit natürlichem Vitamin C an. Neue Untersuchungen zeigen, dass die Bio-Verfügbarkeit
von Pilzen durch Vitamin C erheblich gesteigert wird. Entscheidend ist immer,
was in Ihrer individuellen Situation das Richtige ist. Es geht nicht darum,
ob schulmedizinische oder alternative Strategien überlegen sind. In vielen
Fällen kann die Kombination verschiedener Verfahren die besten Ergebnisse
bringen, wodurch eine Reduzierung der Chemo- und Strahlendosis möglich
werden kann.
Holen Sie mehrere Meinungen
ein und schlagen Sie einen individuell zugeschnittenen Therapieweg ein - ohne
ideologische Scheuklappen. Diese Übersicht soll Ihnen helfen, das Problem
Prostatakrebs bes-ser und sinnvoller zu behandeln, Sie gesund zu machen bzw.
zu erhalten.
Quellen
Der Naturarzt 10/2001, Gesellschaft
für Biologischer Krebsabwehr e.V., Deutscher Naturheilbund e.V., Deutsche
Krebshilfe e.V., Shanghai Institute of Materia Medica, Shanghai of Biological
Sicenses, Chinese Academy of Siences, Shanghai;School of Pharmaceutical Sicences,
Kitasato University, Tokyo; Institute of Agricultural and Forest Enginee-ring,
University of Tsukuba, Japan
Symbioselenkung
IbF - Institut für
Interdisziplinäre biologische Forschung, Gammertingen
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