Homöopathische Hausapotheke / Taschenapotheke

Die unter dem Namen Taschenapotheke bekannt homöopathische Hausapotheke kann in jeder Apotheke zu einem Preis von unter 100,-€ erworben werden. Sie ist meist wie folgt aus 32 Arzneimitteln zusammengestellt.

Die Anwendungsgebiete entsprechen dem homöopathischen Arzneimittelbild:

  • Acontium (Sturmhut): Erkältungsgefühl, akute Fieberzustände, Grippe, Nervenschmerzen, z. B. Ischias.
    Besondere Kennzeichen: Plötzlicher Beginn, plötzliche Schmerzen nachts (Ohren), Unruhe, Blässe beim Aufrichten, kein Schweiß, viel Durst. Folgen von Schreck. Unterkühlung durch kalten, trockenen Wind. Soll gleich zu Beginn der Beschwerde eingenommen werden!
  • Arnica (Bergwohlverleih): Unfälle (Prellung, Quetschungen, Blutergüsse), Überanstrengungen (z. B. Muskelkater). Wundinfektionen.
    Besondere Kennzeichen: Zerschlagenheitsgefühl am ganzen Körper, Empfindlichkeit gegenüber Berührung. Bei Unfällen oder Verletzungen jeglicher Art anwenden!
  • Allium cepa (Cepa, Küchenzwiebel): Fließschnupfen mit Wundmachendem Sekret, nicht reizender Tränenfluss, Rachenkitzeln und Hustenreiz.
    Besondere Kennzeichen: Im Freien deutliche Besserung (ähnlich wie Nux vomica).
  • Apis mellifica ( Honigbiene): Halsentzündung, lokale Entzündungen der Haut und Schleimhäute, Schwellungen, Insektenstiche.
    Besondere Kennzeichen: Starke Schwellung (z. B. glasige Schwellung der Mandeln, des Rachens und Zäpfchens). Stechender und brennender Schmerz. Besserung durch kühle Umschläge, Fieber ohne Durst. Verschlimmerung durch Wärme und Berührung.
  • Arsenicum album (Arsenik): Nicht gleich einsetzen! Erst ein passendes pflanzliches Mittel (z. B. Veratrum album) suchen. Nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker verwenden! Starker Kräfteverfall, Asthma nachts, Infektionen, schwächende Durchfälle, Erbrechen, Fleischvergiftung.
    Besondere Kennzeichen: Unruhe. Angst, besonders nach Mitternacht, großer Durst auf kleine Mengen, Übelkeit und Erbrechen nach Eis und Obst, Magenbrennen. Eines der wenigen Mittel mit brennenden Schmerzen, die durch Wärme gelindert werden.
  • Belladonna (Tollkirsche): Entzündungen (nicht nur im Hals), Fieber, Nervenschmerzen, Erkältungskrankheiten, Husten, Kopfschmerzen, Folgen von Sonneneinwirkung.
    Besondere Kennzeichen: Plötzlicher Beginn (wie bei Aconitum), Hitzegefühl, besonders im Kopf, warmer Schweiß, hochrotes Gesicht, trockener Mund mit oder ohne Durst, klopfende Empfindungen. Folge von Zugluft und nassen Haaren. Verschlimmerung durch Berührung oder Erschütterung.
  • Bryonia (Zaunrübe): Akute oder mäßig akute rheumatische Erkrankungen. Fieberhafte Erkrankungen der oberen Luftwege und der Bronchien.
    Besondere Kennzeichen: Die Schmerzen werden durch die geringste Bewegung ausgelöst oder verschlimmert (z. B. Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen oder Brustkorbschmerzen beim Husten). Stechende Schmerzen, trockener Husten. Trockener Mund mit Durst auf große Mengen Flüssigkeit. Patient ist misslaunig, zornig und intolerant.
  • Cantharis (Spanische Fliege): Akute Blasen- und Harnröhrenbeschwerden. Verbrennungen und Folgen von Verbrennungen.
    Besonderer Kennzeichen: Starkes brennen im Mund, Haut, Magen, Unterleib, aber vor allem in Blase und Harnröhre mit stechendem Schmerz und häufigem Harndrang. (Nach Einwirkung von feuchter Kälte ist hier Dulcamara zuerst angezeigt.)
  • Carbo vegetabilis (Birkenkohle): Magen- Darm- Erkrankungen, wie z. B. Durchfälle und Übelkeit. Nasenbluten.
    Besondere Kennzeichen: Abgang von Winden und Aufstoßen erleichtert. Unverträglichkeit und Folgen von fetten speisen, wenn Pulsattila nicht hilft. Verlangen nach frischer Luft. Atemnot mit bläulichem Gesicht.
  • Chamomilla (Kamille): Fieber, Bauchkrämpfe, Zahnen der Säuglinge, Durchfälle, besonders bei Kindern, Magenkrämpfe nach Ärger und Zorn.
    Besondere Kennzeichen: Große Überempfindlichkeit gegen Schmerzen, Reizbarkeit. Kinder wollen ständig herumgetragen werden.
  • Cocculus (Kockelskörner): Schwindel und Übelkeit, besonders beim Fahren, Fliegen und auf See. Abgeschlagenheit durch zu wenig Schlaf. Zu starke und zu häufige Monatsblutung.
  • Drosera (Sonnentau): Krampfhusten, Keuchhusten, Husten bei Masern.
    Besondere Kennzeichen: Verschlimmerung nach Mitternacht. Anfälle alle 2 bis 3 Stunden. Husten mit Würgen. Hält sich die Brust mit beiden Händen. Tief klingender, heiserer Husten. Nasenbluten beim Husten.
  • Dulcamara (Bittersüß): Leibschmerzen, Durchfälle, erbrechen, rheumatisch- neuralgische Beschwerden, Hautausschläge, Blasenkatarrh.
    Besondere Kennzeichen: Folgen von Nässe und Kälte (z. B. häufiges Urinieren nach Sitzen im Nassen). Wechsel von heißem und kaltem Wetter (heiße Tage, kalte Nächte). Nase verstopft bei kalter Luft. Schnupfen wird durch wärme und warme Auflagen besser.
  • Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf): Fieber bei Erkältungen, Katarrhe (Schnupfen), Bronchitis, Grippe.
    Besondere Kennzeichen: Zerschlagenheitsgefühl und Schmerzen der Glieder und des Rückens (ähnlich wie bei Arnica). Fieber und Frösteln oft vormittags von 7 bis 9 Uhr mit Übelkeit, Durst auf kalte Getränke.
  • Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat): Fieberhafte Katarrhe (auch Ohr), Grippe, Schulterschmerzen, Magenbeschwerden, Regelanomalien.
    Besondere Kennzeichen: Blasse, zarte Patienten (besonders Kinder), die leicht erröten. Klopfende Empfindungen, heißer Kopf und kalte Füße. Allgemeinzustand bei Fieber nicht gestört wie bei Acontium und Belladonna. Erbrechen und Übelkeit nach dem Essen. Abneigung gegen Eier, Brustbeklemmung. Im akuten Fall (z. B. Mittelohrentzündung) zuerst Aconitum geben, später, falls erforderlich, als Folgemittel Ferrum phosphoricum.
  • Gelsemium (Wilder Jasmin): Kopfschmerzen, Migräne, Erwartungsangst (Lampenfieber). Muskelschwäche und Zittern, Nervenmittel.
    Besondere Kennzeichen: Das Fieber tritt nicht so akut auf wie bei Aconitum und Belladonna, wird nicht so hoch, dauert jedoch länger. Kopfschmerzen vom Hinterkopf zu den Augen, Sehstörungen. Große Benommenheit und Schläfrigkeit, schwere Augenlieder, wenig Durst. Folgen von Erregung und Schreck.
  • Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber): Eiterungsneigung
    (z. B. Fingernageleiterung, Mandelabszess)
    Besondere Kennzeichen: Stechender Schmerz, Splitterschmerz beim Schlucken, Empfindlichkeit gegen trockene Kälte und Berührung. Frösteln, Besserung durch feuchte Wärme, Geruch wie von altem Käse. Bei Mandeleiterungen vielleicht oder anstelle von Mercurius (siehe dort). Der Charakter ist heftig und zänkisch. (Diese seelischen Symptome müssen beim akuten Zustand nicht vorhanden sein.)
  • Ignita (Ingatiusbohne): Nervöse Störungen, Globusgefühl, Depressionen, Krämpfe an Hohlorganen und Muskeln.
    Besondere Kennzeichen: Leichte Erregbarkeit. Große Widersprüche, Umschlagen der geistigen und körperlichen Symptome ins Gegenteil. Folgen von Kummer oder Schreck. Verschlechterung durch geistige und körperliche Anstrengung.
  • Ipecacuanha (Brechwurzel): Bronchitis, Magen- Darm- Erkrankungen.
    Besondere Kennzeichen: Dauernde Übelkeit, Zunge sauber, unaufhörlicher, rasselnder Husten, erstickend, Brust voll Schleim. Übelkeit, Durchfall nach Diätfehlern, schlimmer bei feuchtwarmem Wetter.
  • Ledum (Sumpfporst): Rheumatischer Formenkreis, Gicht, Stich- und Bissverletzungen.
    Besondere Kennzeichen: Mangel an Wärme, das verletzte Glied ist kalt, kann aber Wärme und Bettwärme nicht vertragen. Rheuma beginnt an den Fußknöcheln (Schwellung der Sprunggelenke), Stichverletzungen, Insektenstiche und deren Folgen (wenn sehr geschwollen und heiß: Apis mellifica).
  • Magnesium phosphoricum (Phosphorsaures Magnesia): Schmerzhafte Krämpfe des Magen- Darm- Trakts, Nervenschmerzen, Regelschmerzen.
    Besondere Kennzeichen: Besserung durch Wärme und Druck. Die Beschwerden treten intermittierend auf.
  • Mercurius solubils H. (Quecksilber): Eitrige Mandelentzündungen, schmerzhafte blutige Durchfälle.
    Besondere Kennzeichen: Vorsicht bei Mandelentzündungen! Nur wenn bei diesen eitrige Stippchen, Speichelfluss, übel riechender Atem und Zahnfleischentzündungen vorhanden sind, ist Mercurius angezeigt. Wenn es keine „Mercurius- Angina“ ist, erleiden die Patienten oft Rückfälle (nach Dr. Voegeli) durch Mercurius. (Bei drohender Abszessbildung nachfolgender Hepar sulfuris geben!)
  • Nux vimica (Brechnuss): Magen- Darm- Erkrankungen, Hämorrhoiden. Schlaflosigkeit. Erkältungen.
    Besondere Kennzeichen: Zu Beginn eines Schnupfens, wenn die Nase im Freien und in der Nacht stärker verstopft ist und am Morgen zu fließen anfängt. Empfindlichkeit gegen Luftzug. Magenbeschwerden, Übelkeit und Sodbrennen nach zu reichlichem Essen, Verlangen nach Alkohol und Kaffee, die aber nicht vertragen werden. Verstopfung und Hämorrhoiden bei vergeblichem Stuhldrang und sitzender Lebensweise. Schlaflosigkeit, wacht gegen 4 Uhr auf und ist gegen 7 Uhr wieder müde. Besonders für reizbar- nervöse und cholerisch veranlagte Menschen, die zur Pedanterie neigen und sich vom modernen Berufs- und Geschäftsleben hetzen lassen.
  • Phosphorus (Phosphor): Erkrankungen der Luftwege, Blutungen, Magen- Darm- Erkrankungen, Herz- Kreislaufbeschwerden.
    Besondere Kennzeichen: Hartnäckiger, schmerzhafter Husten und Heiserkeit, wenn pflanzliche Mittel nicht ausreichen. Husten durch Kitzeln und Brennen im Kehlkopf, schlimmer beim Wechsel vom warmen Zimmer in die kalte Luft und umgekehrt. Schlimmer abends und beim Liegen auf der linken Seite (Z. B. Herzbeschwerden).
  • Phytolacca (Kermesbeeren): Rachen- und Mandelentzündungen mit Ausstrahlung zu den Ohren, Muskel- und Gelenkschmerzen.
    Besondere Kennzeichen: Schmerzen, Unruhe, Drüsenschwellungen. Folgen von Infektionen des Rachenraums. Wechselnde Lokalisation der Muskel- und Gelenkschmerzen. Brüste hart und empfindlich.
  • Pulsatilla (Küchenschelle): Unterleibsbeschwerden, Magen- Darm- Beschwerden, Rheuma.
    Besondere Kennzeichen: Magenbeschwerden mit Übelkeit nach zu reichlichem und schwerem Essen (vergleiche Nux vimica, Carbo vegetabilis). Wandernde rheumatische Beschwerden. Späte oder unterdrückte Monatsblutung. Kein Durst, großes Verlangen nach frischer Luft. Besonders wirksam bei sanftmütigen, empfindsamen, etwas schüchternen Menschen.
  • Pyrogenium: Infektionskrankheiten. Nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden!
    Besondere Kennzeichen: Gliederschmerzen, Ruhelosigkeit, das Bett wird als zu hart empfunden.
  • Rhus toxicodendron (Giftumschlag): Rheuma, Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen, Überanstrengungen. Darmkatarrhe mit Fieber. Brennende Hautausschläge (z. B. Herpes simplex).
    Besondere Kennzeichen: Folgen von Nässe und Kälte. Bewegungsdrang, Bewegung bessert, große Erschöpfung, großer Durst. Verlangen nach Milch. Erkältungsfieber, Heiserkeit und Kälte. Schwere Infektionen. Zustände mit Unruhe und Erschöpfung. Besserung durch warmes, trockenes Wetter, warme Getränke. Lageveränderungen durch fortwährendes Bewegen.
  • Staphisagria (Stephanskraut): Schmerzen nach Schnittverletzungen und Operationen, Nervenschmerzen. Reizzustände an den ableitenden Harnwegen und Geschlechtsorganen. Juckende, krustige Ekzeme, Gerstenkörner. Verstimmungszustände.
    Besondere Kennzeichen: Große Reizbarkeit, Wutausbrüche. Folgen von Ärger und Beleidigungen. Folgen von Operationen oder sexuellen Exzessen.
  • Tartarus stibiatus (Brechweinstein): Bronchitis, Asthma.
    Besondere Kennzeichen: Rasselnde Atmung (Schleimrasseln) und Husten mit wenig Auswurf. Dick belegte Zunge. Übelkeit mit Angst, Ohnmachtsgefühl und Durchfällen. Verlangen nach Äpfeln und Saurem, Durst auf kalte Getränke. Der Kranke ist schläfrig und benommen. Hexenschuss ganz unten am Kreuzbein.
  • Veratrum album (Weißer Germer): Ohnmacht, Kollaps, Brechdurchfall mit Fieber (Darmgrippe).
    Besondere Kennzeichen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, kalter Schweiß, besonders auf der Stirn. Verlangen nach kalten Getränken und Obst.
  • Viburnum opulus (Schneeball): Unterleibskrämpfe, verspätete und zu schwache Monatsblutung, scharfer Ausfluss.
    Besondere Kennzeichen: Schmerzen strahlen in die Beine. Ohnmacht beim Aufsetzen. Große nervöse Unruhe.


 

Dosierungsanleitung

Soweit nicht anders verordnet, lassen Sie bei akuten Beschwerden 1Streukügelchen auf der Zunge zergehen und geben ein zweites Streukügelchen in ein halbes Glas Wasser, rühren die Lösung um und nehmen diese Schlückchenweise bis zum Eintritt einer Besserung ein. Bei Beschwerdefreiheit können Sie das Arzneimittel absetzen.
Ist nach 4 bis 6 Stunden keinerlei Besserung der Beschwerden erkennbar, so sollte Sie vorsichtshalber die Wahl des Arzneimittels überprüfen und ihren Therapeuten befragen.

 

 

   



 
 
 
   
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Alexander Grunert Letzte Änderung Di 31-Januar-2023 Datenschutzerklärung
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