Sie
sind klein, schwimmen, haben ein breites Maul, lieben heiße Quellen
und knabbern gern an der Haut von Menschen:
Die Rede ist von Kangalfischen (lat. Garra Rufa). Sie lindern
so die Beschwerden von Menschen mit den unterschiedlichsten Hautkrankheiten.
Die auch Doctorfische genannten kleinen Heiler sind ursprünglich
im nahen Osten beheimatet. Vor langer Zeit , so wird berichtet, besiedelten
diese Fische auch einen von heißen Thermalquellen gespeisten Bach
im anatolischen Hochland und stellten sich im Laufe unzähliger Generationen
perfekt auf die dort herrschenden, veränderten Lebensbedingungen
ein.
Der in dem warmen
Thermalbach herrschenden Mangel an Plankton zwang die Fische dazu, auf
andere Eiweißlieferanten für ihre Ernährung umzusteigen.
Da ihre Wohnquellen von der einheimischen Bevölkerung schon seit
Jahrhunderten zum Baden benutzt wurden, fanden die Fische in den Schuppen
der menschlichen Haut einen idealen Nahrungsersatz.
Diese Fischtherapie
wird schon seit Jahren im türkischen Kangal mit großem Erfolg
eingesetzt. Daher auch der Name Kangalfisch. Menschen mit Akne, Schuppenflechte
(lalt. Psoriasis) oder Neurodermitis lassen sich von den Fischen
die kranken Hautstellen abknabbern. Gleichzeitig sondern die kleinen Helfer
ein bestiimmtes Sekret ab, dass einen Heilungsprozess in Gang setzt. Leider
sind Hautkuren im türkischen Kangal nicht gerade billig und die Krankenkassen
zahlen keinen Cent! Aus diesem Grund finden immer mehr eigene Therapiebassins
den Einzug in Wohnungen.
Benötigt man
nur eine Therapie an den Händen und Armen kann in einem normalen
Aquarium therapiert werden. Sind jedoch auch andere Körperteile betroffen
ist es sinnvoll die Fische in einem Therapiebecken zu halten in das man
sich zur Behandlung setzen kann. Ein Therapiebecken sollte mit einer Sitzgelegenheit
für eine entspannte Behandlung ausgestattet sein, da die Therapie
auvh eine oder zwei Stunden täglich dauern kann.
Bei der Therapie sollte
aber unbedingt bedacht werden dass die Haut eines jeden Patienten anders
reagiert. Wer es dennoch selbst versuchen will, sollte täglich erst
einmal 20 bis 30 min lang an sich knabbern lassen und dabei beobachten
wie die Haut reagiert. Dies sieht man meist nicht gleich am ersten Tag.
Ein Zeitraum von einer Woche sollte aber ausreichen, um die Reaktionen
erkennen zu können. In der Regel hat es sich bewährt eine Behandlung
von etwa 4 Wochen zu machen und dabei täglich 1 - 2 Stunden zu therapieren.
Danach kann bei vielen Patienten auf eine Sitzung pro Woche reduziert
werden und oft ist danach nur noch eine Sitzung im Monat nötig um
endlich beschwerdefrei zu sein. |